Hoch im Norden haust in einer verlassenen Kirche ein furchteinflößendes Gespenst. Jegliches Fleisch ist von seinem Körper verschwunden. Pergamentene Haut und feste Sehnen spannen sich straff über die grauen Knochen. Fiebrige Augen glänzten in tiefen dunklen Augenhöhlen, und die linke Hand endet in einer langen, grauen Klaue.
Ein Schneider schloss eine Wette ab, dass er eines Abends, während er auf den Geist wartete, eine Hose nähen und nicht aufhören wollte, bis er fertig sei.
Nach Sonnenuntergang begab sich der Mann zur Kirche´. Er ging hinein, setzte sich neben ein altes Grab und begann zu nähen. Nach einer Weile erfüllte ein scheußlicher Geruch die Luft. Das Grab öffnete sich und der Kopf des Gespenstes erschien. Der Schneider nähte weiter. Die dürren Arme des Gespenstes umklammerten den Grabstein. Der Schneider nähte weiter. Der dünne Körper des Gespenstes tauchte auf, und riesige Beine stiegen über den Rand des Grabes.
Der Schneider führte den letzten Stich an der Hose aus und sah auf. Beinahe schon hatte ihm die lange, graue Klaue erreicht. Mit einem Gespenst auf den Fersen, floh der Schneider aus der Kirche zu einem Bach auf dem Friedhof und sprang hinein. Das Gespenst heulte in ohnmächtiger Wut auf, denn solche Geister können kein Wasser überqueren. Durch Mut und Schlauheit hatte der Schneider die Wette gewonnen.