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 Lantry's neues Haus (Irisch)

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Lilta Anoriën
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Lilta Anoriën


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BeitragThema: Lantry's neues Haus (Irisch)   Lantry's neues Haus (Irisch) EmptyMo Aug 05, 2013 10:02 pm

Lantry M'Cluskey hatte eine Frau genommen, und natürlich mußte er nun auch ein Haus haben, um mit ihr irgendwo zu leben. Nun hatte sich Lantry ein Stück Bauernland gekauft, an die sechs Morgen, aber es stand kein Haus darauf. Da entschloß er sich, eines zu bauen; und weil es so komfortabel wie möglich sein sollte, suchte er als Bauplatz eine jener schönen grünen Erhebungen aus, von denen man sagt, sie seien die Tanzplätze der Feen.

Man warnte Lantry. Aber er war ein eigensinniger Mann und kannte keine Furcht. Er sagte, einen so hübschen Platz zum Hausbau werde er so bald nicht wieder finden, und wenn er alle Feen in ganz Irland gegen sich aufbringe, hier und nirgendwo anders wolle er seine vier Wände errichten. Er machte sich also ans Bauen und brachte es auch gut zu Ende. Und wie es üblich ist von alters her, lud er seine Freunde und Nachbarn darauf unter das neue Dach ein. Lantry hatte im Lauf des Tages seine Frau in das neue Haus geholt. Er hatte einen Fiedler bestellt und eine Menge Whiskey gekauft, und am Abend sollte getanzt werden. Gut und schön. Dagegen war nichts einzuweden. So gehört es sich!

Der Spaß und die Ausgelassenheit hatten alle Gäste erfaßt, als man, nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war, ein merkwürdiges Geräusch vernahm.
Es hörte sich an, als zerbrächen langsam aber sicher die Dachbalken. Ein Krachen und Knarren, ein Zerren und Splittern war das, als seien Tausende kleiner Männer dabei, das Dach zum Einsturz zu bringen.
"Nur zu", sagte eine Stimme, die in befehlemdem Ton sprach, "legt euch ins Zeug: ihr wißt, ehe es Mitternacht wird, muß Lantrys Haus eingerissen sein!" Das war eine unangenehme Neuigkeit für den guten Lantry. Er machte sich nun klar, daß er seine Feinde unterschätzt hatte.

Und wenn man das weiß, dann hilft nichts als zu kapitulieren. Also trat er vor die Feen hin und redete sie so an: "Meine Herren, ich bitte euch sehr untertänigst um Entschuldigung, daß ich auf einem Grundstück, das euch gehört, ein Haus habe errichten lassen. Wenn ihr aber so freundlich sein wolltet, mich heute nacht nicht weiter zu behelligen, so verspreche ich, es morgen abzureißen und anderswo wieder aufbauen zu lassen." Auf diese Rede folgte ein Geräusch gleich dem Klatschen tausend kleiner Hände und der Ruf wurde laut: "Bravo, Lantry! Bau auf halben Weg zwischen den beiden Weißdornhecken und dem kleinen Hügel!" Nach einem weiteren Freudenruf und dem Geräusch sich entfernender Schritte wurdees mucksmäuschenstill.

Die Geschichte ist aber hier noch nicht zu Ende, denn als Lantry die Grube für das Fundament des neues Hauses aushob, fand er eine Kiste voller Gold, und also wurde er dadurch, daß er den Tanzplatz der Feen räumte, reicher als er es je auf andere Art und Weise geworden wäre.


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